Der verlassene Fliegerhost Schönwalde (2025)

Dieser Ort ist besonders durch die Größe, die russische Vergangenheit und die üppige Natur geprägt. Man kann hier sehr viel entdecken, muss sich aber durch viel Grün und viele leere Räume hindurcharbeiten, bis man die Motive erreicht. Hierfür haben wir einen detaillierten Motiv- und Tourenplan für dich erarbeitet. Er soll dir helfen, die Fotospots auch direkt anzusteuern. Dennoch haben auch wir lange nicht alles gesehen. Wir freuen uns auf jede Entdeckung, die jeder Einzelne hier am Ort macht.

Die Lost-Place-Zeit nach der Wende hat den Ort sehr geprägt. Neben den vielen Relikten aus der Sowjetzeit findet man heute auch zahlreiche Graffitis, schöne Streetart und leider auch viel Vandalismus vor. Die meisten Räume sind komplett leer. Ähnlich, wie in den Beelitzer Heilstätten, machen die schönen abblätternden Farben und einige Wandmalereien die leeren Räume interessant.

Die Größe und Menge der Häuser
Auf dem Gelände befinden sich weit mehr als 50 Häuser. Bei 60 haben wir aufgehört zu zählen. Du kannst innerhalb einer Fototour unmöglich alle Gebäude sehen. Man muss auch nicht alle Häuser anschauen, denn viele Gebäude gleichen sich. Dennoch könnte sich in jedem Haus etwas Besonderes befinden, das wir selbst noch nicht einmal entdeckt haben. Daher ist eine gute Strategie wichtig, um gut und ohne Hektik durch die Tour zu kommen. Drei Strategien wollen wir dir hier anbieten:

Nach Motivplan arbeiten
Hierbei steuerst du gezielt die Motive an, die wir im Plan verzeichnet haben und räumst dir danach noch Zeit für zufällige Entdeckungen ein. Dabei suchst du dir am Ende stichprobenweise Häuser heraus und besuchst diese.

Planquadrate
Du unterteilst den Geländeplan in Planquadrate und läufst zunächst in nur einem Quadranten Haus für Haus ab. Dabei kommen locker 30.000 Schritte während der Tour zusammen. Mit dieser Methode kannst du auch Gebiete auf unterschiedliche Tage aufteilen. Schau dir mal die Geländeübersicht an (PDF nach Buchung). Fast alle Motive sind über eine Nord-Süd-Allee erreichbar. Dieser lange Weg führt auch an der Basis und am Parkplatz entlang. So kannst du das gesamte Areal in Nord und Süd unterteilen. Wenn du die Zeit der Fototour in 2 Hälften teilst, hast du so eine schöne Orientierung. Kleiner Tipp: Bringt ein Fahrrad oder Roller mit 🙂

Themenfotografie
Dir sind die eigentlichen Motive eher egal und du konzentrierst dich auf Themen und Stile, wie:

  • Schwarz-Weiß-Fotografie
  • Bilder nur mit einem 85mm-Objektv
  • Schriftzeichen, Symbole, Zahlen und Letter
  • Türen, Fenster
  • Relikte aus der Sowjet-Zeit
  • Strukturen, abblätternde Farbe, Tapeten, Holz, Stein
  • Die Natur holt sich menschliche Artefakte zurück

Natur
Die Häuser, Hallen und Wege sind inzwischen sehr überwuchert und zugewachsen. Um in einige der Gebäude zu gelangen, muss man sich etwas hindurchkämpfen. Bitte unbedingt einen Zeckenschutz, lange Hosen, lange Strümpfe und langärmlige T-Shirts sowie eine Kopfbedeckung mitbringen.

Architektur
Bei den Gebäuden handelt es sich um klassische Kasernenbauten einer militärischen Anlage. Architekturfans werden aber bemerken, dass die Zeit der 1930er Jahre deutlichen Einfluss auf die Gestaltung der Fassaden hatte. Man findet hier viele dunkle Backsteinbauten mit einem Hauch von Expressionismus vor. Besonders beeindruckend sind die großen Säle mit ihren langen Fenstern und die Mannschaftsunterkünfte mit den ewig langen Fluren. Ansonsten gibt es natürlich viele Zweckbauten, ein Heizhaus, Hangar, Werft- und Flugzeughallen, eine Luftaufsicht mit Leitstelle und Tower sowie Mannschaftsunterkünfte und auf dem Außengelände ein Freibad, einen Sportplatz und einen Spielplatz. Für Liebhaber der Architektur aus DDR-Zeiten, befinden sich einige Plattenbauten und eine klassische „Kaufhalle“ auf dem Gelände.

Licht
Wirklich dunkle Bereiche haben wir eigentlich nur in den Kellern entdeckt. Hier kommt man nur mit einer Taschenlampe weiter. Ansonsten sind die meisten Fenster nicht vernagelt, weswegen die Lichtsituation in den Häusern ausgezeichnet ist. Das ist auch eine gute Nachricht für alle Shooting-Fotografen, die mit „Available Light“ shooten möchten.

Objektive
Bei den Fotos für die Ankündigung dieser Fototour haben wir eher längere Brennweiten von 85 bis 150 mm verwendet. Nur die Außenansichten wurden mit 24 – 50 mm gemacht. Einige wenige Stellen erfordern ein gutes Weitwinkelobjektiv mit kleinen Brennweiten von 12 – 24 mm (Treppenhäuser, Werfthallen).

Gefahrenquellen
Da hier alles sehr verwuchert ist, entdeckt man häufig auch tiefe Löcher im Boden nicht. Beim Betreten von Grünflächen ist daher besondere Vorsicht geboten. Auch sind fast alle Dachgeschosse der Gebäude einsturzgefährdet. Hier hat eindringendes Wasser mit der Zeit die Holzdielen durchweicht.

Fazit
Für diese Fototour solltest du dir einen guten Plan machen, was genau du fotografieren und entdecken willst. Du wirst es nicht schaffen, alle Gebäude in der Zeit überhaupt nur zu besuchen. Hier hilft dir auch unser Motiv- und Tourenplan. Wegen der üppigen Natur empfehlen wir unbedingt einen Zeckenschutz, lange Hosen, lange Strümpfe und langärmlige T-Shirts sowie eine Kopfbedeckung. Die Gebäude sind ansonsten sehr hell, größtenteils leer und wunderbar marode. Es gibt wirklich viel zu entdecken, wenn man sich nicht sofort von der Menge der leeren Räume und Flure ablenken lässt.

Der verlassene Fliegerhost Schönwalde (2025)
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Author: Margart Wisoky

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